Das Beste aus beiden Welten

INTERVIEW Alexandra Resch

Maximilian Kapra hat sich zwischen Praxis und Theorie nie entscheiden müssen: Als dualer Student macht er neben seinem Bachelor in Informatik an der Hochschule München auch noch eine Ausbildung zum Fachinformatiker – Systemintegration im IT-Sicherheitsunternehmen genua. Im Interview spricht er über seine Erfahrungen und seine Pläne für die Zukunft.

Herr Kapra, Sie sind kurz davor, Ihren Abschluss zu machen, und blicken auf mehr als drei Jahre duales Studium zurück. Was hat Sie daran besonders überrascht?

MK    Als ich meine Ausbildung begonnen habe, war mir klar, dass ich viel mit Servern arbeiten werde. Das selbstständige Programmieren kam dann im Studium und vor allem bei der Arbeit in den Entwicklungsabteilungen dazu. Im Arbeitsalltag im Unternehmen hat mich überrascht, wie hoch der Organisationsaufwand ist, wenn man etwas programmiert und dabei auch alles richtig machen will. Außerdem habe ich nicht damit gerechnet, wie komplex Probleme sein können. Schon ein kleiner Bug macht oft wirklich viel Arbeit.

 

Warum haben Sie sich für diesen Karriereweg entschieden?

MK    Ich habe schon mein Abitur in Informatik gemacht und früh gewusst, dass ich in die IT-Branche gehen will. An dem dualen Studium hat mich angesprochen, dass man neben der Theorie auch direkt Einblicke in die Praxis bekommt. Zudem habe ich nach viereinhalb Jahren nicht nur ein abgeschlossenes Studium, sondern auch eine Ausbildung. Das ist für mich ein sehr guter Deal.

Absolut! Gibt es auch Nachteile?

MK    Das typische Studierendenleben habe ich dadurch auf jeden Fall nicht verpasst. Bei mir im Unternehmen ist es die Regel, dass ich an Tagen, an denen ich zum Beispiel eine Vorlesung habe, gar nicht ins Büro kommen muss. Einzig Ferien habe ich natürlich nicht so wie reguläre Studierende. Aber dafür kann ich mir durch mein Gehalt auch schon coolere Urlaube leisten.

In welcher Abteilung arbeiten Sie bei genua?

MK    Wir Azubis wechseln hier alle sechs Monate die Gruppen – das finde ich super, weil man so ganz unterschiedliche Aufgaben kennenlernt. Ich war schon Teil der Consultants, die vor Ort beraten, und auch schon in Entwicklungsabteilungen und im Testing tätig. Aktuell arbeite ich in der Auftragsentwicklung, was mir besonders viel Spaß macht.

Was gefällt Ihnen daran?

MK    Zu uns kommen Kunden, die besondere individuelle Bedürfnisse haben oder denen an unseren Produkten etwas fehlt. Im Team entscheiden wir dann, ob wir die Lösung direkt in das jeweilige Produkt einbauen oder eine Sonderlösung speziell für diesen Kunden entwickeln. Für mich bedeutet das viel Entwicklung, ein bisschen Projektmanagement und ein hohes Maß an eigenständiger Arbeit.

Und das ist Ihnen wichtig?

MK    Ja, ich arbeite auch gerne im Team, aber ich mag es, dass man in der Entwicklung von solchen  ­Lösungen einige Freiheiten hat, die es bei der Arbeit an großen Produkten oft nicht gibt. Deswegen habe ich mir auch gewünscht, nach ­Abschluss des Studiums in dieser ­Abteilung zu bleiben.

Sie werden also bei genua bleiben?

MK    Genau! Mal sehen, ob ich nach einer gewissen Zeit das Leben an der Uni vermisse und noch einen Master draufsetze. Aktuell ist das aber nicht geplant. Der nächste Schritt ist sowieso erst einmal, meine Bachelorarbeit abzugeben.

Schreiben Sie diese über ein Thema, das mit Ihrem Job zu tun hat?

MK    Ja, ich bin an einem Forschungsprojekt beteiligt, das sich um Software Defined Networking dreht. Konkret entwickle ich ein Tool weiter, das auf Geschäftsebene genutzt wird und aus dem sich Regeln für die Firewall ableiten lassen: also welche Art von Datenverkehr erlaubt ist. Bisher kann das Tool aber noch keine Angriffe erkennen und entsprechend blocken. Dieses sogenannte reaktive Policy Management habe ich im Rahmen meiner Arbeit implementiert und den Gewinn an Sicherheit bewertet, der sich dadurch ergibt. Ich bin in den letzten Zügen und werde demnächst abgeben.

Und was steht danach an?

MK    Erst einmal Urlaub!

genua

Das Unternehmen mit Hauptsitz in Kirchheim bei München ist ein korporatives ­Mitglied der GI. genua wurde 1992 gegründet und ist heute Teil der Bundesdruckerei-Gruppe. genua ist auf IT-Sicherheit im Public- und Enterprise-Segment, bei KRITIS-Organisationen (kritische Infrastruktur) sowie in der geheimschutzbetreuten Industrie spezialisiert und vertreibt unter anderem Firewall-Lösungen. genua gehört zu den mehr als 250 korporativen Mitgliedern der GI.

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